40 Jahre Partnerschaft Ulm – Tukuyu – Berge begegnen einander nicht, aber Menschen

Berge begegnen einander nicht, aber Menschen

Dass Menschen sich persönlich begegnen können, auch über  die Grenzen von Kontinenten hinweg, erleben die evangelischen Gemeinden Erbach, Söflingen, Wiblingen seit 40Jahren und die Gemeinde Dornstadt seit 30 Jahren. Der Kontakt kam 1981 zustande. Mit den anfänglich gegenseitigen Briefen kam keine wirklich lebendige Partnerschaft zustande. Daher wurden wir 1986 zum ersten Besuch nach Tukuyu eingeladen.

Tukuyu ist eine Gemeinde der Moravian Church Tansanias (bei uns Herrnhuter Brüdergemeine). Sie liegt im südwestlichen Hochland Tansanias nördlich des Malawi-oder Nyassa-Sees.

Seit 1986 besuchen wir uns alle zwei Jahre gegenseitig. Beide Seiten erleben den Alltag im Zusammenleben mit den Gastgebern. In den Gemeinden feiern wir Gottesdienste mit. Wir laden uns ein in die Gemeindegruppen und  Gemeindekreise. Immer geben wir uns ein Thema, an dem wir während eines Wochenendes oder eines einzelnen Tages gemeinsam arbeiten: z.B. Bewahrung der Schöpfung, friedliche Beziehung zwischen den Religionen, die Bedeutung der Jugend für unsere Gemeinden. Viele andere Themen haben wir von Angesicht zu Angesicht besprochen. Jedes Mal ziehen wir auch Bilanz über die vergangenen zwei Jahre und schauen voraus in die nächsten Jahre bis zum Gegenbesuch. So ist die Entscheidung zu unserer Website an einem gemeinsamen Wochenende 2013 im Freizeitheim von Söflingen, dem Schlössle, getroffen worden.

Wenn wir als Gäste in Tukuyu sind, werden wir  am Ende reich beschenkt. Mit Tüchern, Matten, Schnitzereien, Kunstgegenständen können wir unseren Unterricht lebendig, bunt und farbig gestalten, wenn wir in unseren Gemeinden zu Kinderkirche und Konfirmandengruppe, zu Erwachsenenbildung und Schulunterricht eingeladen werden.

Während unserer Besuche in Tukuyu sehen wir, welche Aufgaben sich die Gemeinde vorgenommen hat. So hat man uns vom Gästehaus berichtet, das die Frauen betreiben wollten. Bei einem Besuch fanden wir fast 2000 Steine für das Gästehaus vor der Kirche zum Trocknen ausgebreitet. Das Engagement der Frauengruppe für Waisenkinder hat uns beeindruckt. Das alte Küchenhaus musste erneuert werden. Diese Projekte der Gemeinde haben wir bisher finanziell unterstützt.

Während der Corona-Pandemie jetzt ist mit vielen Freunden der Austausch über WhatsApp sehr lebendig. Wir sind dankbar für einfühlsame Zeichen der Anteilnahme an unserer Pandemielage. „Wir beten für euch, dass Gott euch durch diese Pandemie hilft und begleitet“ schreiben die Partner.

Nun erwarten wir im nächsten Jahr wieder eine Gruppe von 8 Gästen, wenn die Lage es zulässt. Sie werden zwei Wochen hier sein. Unser Plan ist, dass sich mehr junge Leute sollten sich in Zukunft treffen. So hoffen wir, dass ab 2022 die regelmäßigen Besuche wieder möglich sein werden. Wir wünschen, dass wir einmal wieder zusammen an dem beeindruckenden Rand das Kratersees Lake Ngozi stehen können, in die Tiefe und Weite blickend.

„Ein Haus der Gäste ist ein Haus des Segens“. Dieses tansanische Weisheitswort ist die Brücke, über die wir während dieser  vielen Jahre zueinander gekommen sind und die uns auch weiterhin verbindet.

Brigitte Kalin, Eckhart Hauff, Walter Süß